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Anti Aging-Therapien sind in aller Munde. Kein Wunder, der demografische führt dazu, dass wir immer älter werden, aber uns immer jünger geben müssen, um „noch mithalten“ zu können. Vor allem in außereuropäischen Kliniken kommt bei dem Versuch, dem Alter ein Schnippchen zu schlagen, häufig auch das Wachstumshormon (STH) zum Einsatz. Mit kaum abschätzbaren Folgen für die Gesundheit. Gerade so, als sei es vor allem eine Frage der richtigen Medikamente, um auch im Alter noch gut drauf und leistungsfähig zu sein. Dabei sollte es bei einem ernstgemeinten Anti Aging-Programm doch vor allem darum gehen, sich auch in fortgeschrittenem Alter vor dem oft unausweichlich erscheinenden Medikamentenberg zu retten. Weniger Medikamente, statt noch mehr Pillen, Pülverchen und Spritzen muss daher die Forderung lauten. Warum aberwitzig teures synthetisches Wachstumshormon mit bislang völlig unklaren Nebenwirkungen spritzen lassen, wenn der Körper dieses Junghormon völlig nebenwirkungsfrei quasi auf Knopfdruck selbst produzieren kann? Noch dazu, wann immer man will. Wie das funktioniert? Ganz einfach: Sport, eiweißreiche Ernährung und möglichst wenig Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index.

Das Wachstumshormon (STH) ist eines der wirkungsvollsten Hormone, über die der menschliche Körper verfügt. Es unterstützt das Muskelgewebe beim Aufbau neuer Zellen, kurbelt die Fettverbrennung an und steht für körperliche Leistungsfähigkeit. Kein Wunder, dass es eine zentrale Rolle in der Anti Aging-Philosophie und – wie könnte es bei diesen herrlichen Wirkungen schon anders sein – natürlich auch in der Dopingproblematik des Hochleistungssports einnimmt. Für den Breitensport ist das „Wundermittel“ glücklicherweise noch viel zu teuer, sonst hätte es sicher auch dort schon Einzug gehalten.

Leider erreicht die Produktion des natürlichen Hormons, das in der Hypophyse gebildet wird, ihren Höhepunkt bereits während der Pubertät, also in ganz jungen Jahren, und nimmt in der Folgezeit kontinuierlich ab. Das ist bedauerlich, aber von der Natur so vorgesehen und zunächst auch nicht besonders tragisch. Unser Wachstum ist zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen, wir benötigen nicht mehr so große Mengen von diesem Hormon und kämen in den meisten Fällen sicherlich gut aus, wenn wir den STH-Spiegel mit unserer modernen Lebensweise nicht ständig selbst in den Keller treiben würden. Seine schlimmsten Feinde heißen: Übergewicht, Bewegungsmangel, Alkohol und ein erhöhter Insulinspiegel. Man darf also mit Fug und Recht behaupten, dass ein deutlich über das altersentsprechende Maß hinaus abgesenkter STH-Spiegel und damit auch eine ganze Reihe vorzeitiger Alterungsprozesse völlig unnötig sind. Man kann das Altern nicht aufhalten, aber man kann es drastisch beschleunigen.
Auf der anderen Seite spricht vieles dafür, dass neben regelmäßiger sportlicher Aktivität auch gut gefüllte Proteinspeicher die Produktion des Wachstumshormons begünstigen. Hilfreich soll dabei vor allem ein eiweißreicher Snack vor dem Zubettgehen sein, während Süßes oder Alkohol zu später Stunde die STH-Produktion drosselt und damit die nächtliche Fettverbrennung hemmt.